Casa Rojo hat es innerhalb von nur 10 Jahren geschafft, die spanische Weinwelt gehörig aufzurütteln. Die Geschichte begann im Grunde genommen bereits im Jahr 2007, als sich die engagierte Politikerin Laura Muñoz und der junge Önologe Jose Luis Gómez verliebten. «Laura und ich hatten nur ein Ziel: glücklich zu sein», sagt Jose Luis rückblickend. Freiheit, Liebe, Wein… so entstand ihr gemeinsamer Traum von einer «kreativen Önologie» – ohne eigenes Weingut, ohne Grenzen, ohne familiäre Einschränkungen.
Schritt für Schritt stellten sie ein einzigartiges Team auf die Beine, in dem Önologen, Weinbauern, Ingenieure, Designer und Journalisten aus ganz Spanien zusammenspannen. Unter dem Namen «The Wine Gurus» betraten sie 2010 gemeinsam die Bühne der Weinwelt. Im Gepäck ein feines Portfolio von acht Weinen aus den unterschiedlichsten Weinecken des Landes. Nicht nur die Idee einer ortsunabhängigen Weinkellerei stiess die Traditionalisten vor den Kopf, auch die witzigen Etiketten wussten zu provozieren. Eine ziemlich gewagte Sache, da sich die Önologie nicht wirklich mit Humor verträgt – zumindest bis anhin nicht. Zu gross ist wohl die Angst davor, nicht als ernsthafter Winzer wahrgenommen zu werden.
Doch die Weingurus setzten voll und ganz auf ihre Grundwerte der Freiheit und Kreativität: Auf unkonventionelle und überspitzte Art zeigen ihre Etiketten den Charakter des jeweiligen Weins. Ihr Verdejo aus Rueda etwa, genannt «der Dicke vom Zirkus», hat zweifellos die Ausgewogenheit, Präzision und Konzentration eines Messerwerfers. Ja, da stockt einem tatsächlich der Atem. Ausgebaut auf der Feinhefe, ist er fülliger als andere Verdejos und damit ein idealer Begleiter zu Fisch sowie Gemüse vom Grill. Das Publikum wird begeistert sein!