Eigentlich begann alles mit einem Missgeschick... Mit 20 hatte António Maçanita nur eines im Kopf: Surfen. Er wollte Meeresbiologie studieren, bekam aber ein Durcheinander mit den Kursnummern und landete versehentlich bei den Agrarwissenschaften. Ein Schubser des Schicksals? Jedenfalls zog es ihm den Ärmel rein – und so reitet der Surfer heute auf der Erfolgswelle seiner Weine. Das Meer ist jedoch sein Dreh- und Angelpunkt geblieben, denn António macht Wein auf den Azoren. Die zu Portugal zählende Inselgruppe mitten im Atlantik ist ein Naturparadies, das die meisten nur aus «Meteo» kennen. Denn das gleichnamige Hochdruckgebiet ist prägend für unser Wetter. Auf den Azoren hat man den Eindruck, dass alle Naturkräfte in Extremform vorhanden sind: Regen und Sonnenschein wechseln sich häufig ab, meistens peitscht der Wind übers Land, das Meer tobt, Vulkane brodeln und Erdbeben erschüttern das Land. Zweifellos ein extremer Ort, um Wein zu machen. Das musste António selber erfahren. Im jugendlichen Übermut pflanzte er als Student einen kleinen Weinberg an. Noch vor der ersten Ernte fegte ein heftiger Sturm über das Land und machte alles kaputt. «Es war, als ob mir eine höhere Macht sagen wollte: Komm zurück, wenn du bereit bist», erzählt António. Daraufhin verschlug es ihn ins kalifornische Napa Valley, nach Bordeaux und aufs portugiesische Festland. Nach 10 Jahren fühlte er sich bereit, es aufs Neue zu versuchen und so gründete er im Jahr 2014 mit zwei Freunden die Azores Wine Company. Seither haben sie mehrere uralte Weingärten am Vulkan Pico restauriert. Und die Naturkräfte belohnen ihn nun mit absolut einzigartigen, frischen Weinen.
Auszeichnungen
Robert Parker: 91/100 Punkte