Ghizzano di Peccioli, nach der Fahrt von San Gimignano querfeldein, scheint am Ende der Welt zu sein. Stattdessen befindet es sich im Herzen einer Bilderbuchlandschaft! Das Dorf Ghizzano selbst ist malerisch schön. Es besteht zwar nur aus ein paar Häusern, in deren Mitte sich das Castello di Ghizzano erhebt. Dieses ist seit 1370 im Besitz der Familie Venerosi Pesciolini. Ginevra, die Tochter, die heute das Gut mit seinen 20 ha Olivenhainen, den ausgedehnten Getreidefeldern und den derzeit 18 ha Reben leitet, führt ihre Gäste gerne durch die angenehm kühlen Räume ihres Palazzo auf das Turmdach, von wo aus der Blick fast bis Florenz im Osten und Pisa im Westen reicht. Doch weit und breit keine Autobahn, keine Hochspannungsleitung, fast in biblischer Zeit kann man sich wähnen. In früheren Zeiten waren Reb- und Weinbau hier weit verbreitet - Chianti Colli Pisani -, doch die diversen Krisen, welche die Weinwirtschaft selbst durch immer grössere Produktion zu immer tieferen Preisen verursachte, zwang viele Bauern zur Aufgabe. Pierfrancesco Venerosi Pesciolini, der Vater von Ginevra, war einer der Pioniere, die in entgegengesetzte Richtung aufbrachen und während annähernd zehn Jahren kräftig gegen den Strom schwammen. Heute sind Ginevras Weine gesucht und gefragt: Alle renommierten Weinpublikationen geben ihnen Höchstnoten und das Erfreulichste ist: Ihr Basiswein, Il Ghizzano, fällt mit jedem Jahrgang auf als einer unserer schönsten Weine im günstigeren Preissegment. Der Veneroso wirkt rauchig, harzig, mit Noten von Tabak, Toast und schwarzer Schokolade. Opulenter, weicher Auftakt, sehr konzentriert, perfekte Definition, geschmeidiger Abgang.