Carlos San Pedro ist Winzer – wie sein Bruder, sein Vater, sein Grossvater, sein Urgrossvater… Bei spanischen Weinfamilien ist das an sich nichts Aussergewöhnliches. Doch Carlos tanzt etwas aus der Reihe seiner Ahnen. Aber fangen wir von vorne an: Aufgewachsen ist Carlos im malerischen Laguardia in der Rioja Álavesa, wo man – wie er selbst sagt – «Wein atmet». Die Wochenenden habe er als Kind am liebsten zwischen den Reben verbracht und bis heute hat sich daran eigentlich nicht viel geändert: «Ich reise nicht gerne, lieber verbringe ich so viel Zeit wie möglich im Weinberg.» Ist Carlos San Pedro ein Mauerblümchen? Weit gefehlt! Man kann an seinen Gesichtszügen ablesen: Dieser Mann hat viel erlebt, hat die grossen Weine dieser Welt getrunken und die grossen Städte gesehen. In seiner Freizeit tanzt Carlos Flamenco oder reitet leidenschaftlich gern – am liebsten natürlich durch seine Rebberge. Dort setzt der Vollblut- Winzer übrigens auf eine einzige Rebsorte, die Tempranillo. Sie ist sein ein und alles, er beherrscht sie wie kein Zweiter. Es ist faszinierend, wie dieser Winzer, der so vor Temperament strotzt, einen absolut kühlen Kopf bewahrt, wenn es ums Wohl seiner geliebten Weine geht. Da wird jedes Fass minuziös überprüft und natürlich wird immer wieder probiert – um ja nicht den perfekten Zeitpunkt der Reife zu verpassen. Wie schafft Carlos das nur, gleichzeitig sowohl Präzision als auch Begeisterung in Extremform zu leben? Wer weiss, vielleicht finden wir ja in einem Glas Hado die Antwort auf diese Frage...

Mann mit Tempranillo
«Wein ist ein faszinierendes Thema. Man kann sein Leben damit verbringen und lernt trotzdem nie aus. Aber eigentlich ist es auch recht einfach: Man braucht nur eine Flasche zu öffnen und zu geniessen. So zumindest empfiehlt es Carlos San Pedro – ein Vollblutwinzer, mit dem man Pferde stehlen könnte.»


«Carlos San Pedro setzt beim Wein aufs richtige Pferd.»
Die vollblütigen Tempranillos von Pujanza

«Auf ein langes und glückliches Leben!»
689 – ein wahrlich vielversprechender Wein
Was auf dem Etikett steht, ist in der Flasche drin. Das erwarten wir – und es trifft in den allermeisten Fällen zu. Beim 689 sind wir nicht ganz sicher. Wir wünschen es uns aber ganz besonders. Denn die Zahlen 6, 8 und 9 versprechen nach der Harmonielehre des Feng Shui ein langes und glückliches Leben. Doch der Reihe nach: Die 6 steht in der fernöstlichen Zahlenmystik für Zufriedenheit, genauer gesagt eine Art «Flow»-Zustand – wenn alles läuft wie geschmiert. Die 8 steht für unendliche Möglichkeiten, und zwar insbesondere was Geld betrifft. Last but not least verspricht die 9 ein langes Leben. Die Gründer des Weinguts 689 Cellars im kalifornischen Napa Valley waren früher viel im Fernen Osten unterwegs und sind seitdem überzeugt von der positiven Kraft dieser Zahlen. Als die Frage nach dem Namen für ihr Weingut im Raum stand, war ihnen schnell klar, dass es 689 sein musste. «Nomen est omen», heisst es doch so schön. Der grosse Erfolg dieses Weines scheint die Bedeutung der Zahlen zu bestätigen. Wir glauben zwar nicht, dass man Glück kaufen kann. Aber Wein schon – und ist das nicht dasselbe?

«Das Wunder aus den Bergen.»
In Salta gibt’s Weine vom 3000er
Über mehr als 7500 Kilometer erstreckt sich die Bergwelt der Anden in Südamerika. Es ist eine Welt der Extreme. Schnee und Stein, soweit das Auge reicht, dazwischen gibt es brodelnde Vulkane und Tausende Kilometer lang nichts als Eis oder Salz. Das klingt ganz schön lebensfeindlich. Doch Tiere und Pflanzen haben sich in wundervoller Weise an diese Bedingungen angepasst. Es ist ein unglaublich vielfältiger Lebensraum, in dem Mutter Erde für manche Überraschung sorgt. Etwa im Cafayate-Tal, einem letzten Ausläufer der Anden in der Provinz Salta im Nordwesten Argentiniens. Wer das Tal betritt, sieht erstmal eine knochentrockene Landschaft mit bizarren roten Felsen. Aber hinter dem sogenannten Teufelsschlund» tut sich unverhofft eine neue Welt auf: grün und fruchtbar – dank dem Schmelzwasser aus den Gipfeln der Anden. Hier stehen die höchstgelegenen Weinflächen der Welt zwischen 1500 bis unglaublichen 3111 m ü. M. Das ist nicht einfach nur Weltrekord, sondern auch gut für den Wein, denn die massiven Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sorgen für besonders intensive Aromen. Wer die Pirú-Weine probiert, weiss wovon wir reden. Man bekommt eine Ahnung von den Kräften der Natur… und ein bisschen Gänsehaut.

«Verliebt in Lissabon»
Der Luã Rosé weckt das Fernweh
Frühling liegt in der Luft… Höchste Zeit, dafür zu sorgen, dass ein guter Rosé im Kühlschrank steht. Für den spontanen Apéro mit Freunden, das unverhoffte Date oder wenn einen plötzlich die Sehnsucht nach Ferien packt. Dieses Gefühl kennen wir beispielsweise von Lissabon: Die Hauptstadt Portugals hat einen unwiderstehlichen Charme. Wer einmal durch die verwinkelten Gassen spaziert ist, den lässt Lissabon nicht mehr los. Die farbenfrohen Fassaden, die flatternde Wäsche in der Meeresbrise, der Muskelkater vom Treppensteigen. Gegen Abend setzt man sich gern in die historische Carreira 28. Das Tram fährt hinauf zum Miradouro de Nossa Senhora do Monte, dem schönsten Aussichtspunkt von Lissabon. Von hier kann man den Blick schweifen lassen über die Altstadt, den Fluss Tejo, die berühmte Ponte 25 de Abril und das Castelo de São Jorge. Besonders schön ist es hier, wenn die Sonne untergeht. Verliebte bringen am Geländer Schlösser an in der Hoffnung, dass ihre Liebe ewig hält. Musiker geben ihre Künste zum Besten, während man sich zum Plaudern und Philosophieren trifft – natürlich wird dazu auch gerne mal ein «Rosado» getrunken. Der Luã ist genau das Richtige nach einem langen Tag auf den Beinen – ob von der Entdeckungstour durch Lissabon oder dem gewöhnlichen Alltagstrott. Ein Muntermacher für alle, die gerne in die Ferne schweifen!