Sein erstes Geld verdiente Silvio Denz als Mäusefänger. 20 Rappen gab’s pro Maus, an guten Tagen brachte es der Zehnjährige auf 14 Franken. Seinen Lohn hat er nicht etwa für Süssigkeiten ausgegeben, sondern gewissenhaft gespart. Das Geld befinde sich nach wie vor auf seinem Sparbüchlein, beteuert der erfolgreiche, aber bodenständige Geschäftsmann. Heute geht Denz immer noch in Kellern auf die Jagd – doch im Visier hat er nicht mehr Mäuse, sondern erlesene Weine. Im Jahr 2005 hat er sich mit dem Kauf des Château Faugères in Saint-Émilion einen Traum erfüllt. Eine feine Nase hat Denz aber nicht nur in Sachen Wein. In den 90er Jahren machte er den Parfumhandel seines Vaters zum Erfolgsgeschäft – und legte damit den Grundstein für seine aussergewöhnliche Laufbahn. Die besondere Stärke des Schweizer Unternehmers liegt darin, vergessene Juwelen aufzuspüren und sie in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Sei es die Elsässer Kristallmanufaktur Lalique, die er vom angestaubten Traditionsunternehmen zur Luxusmarke aufpoliert hat. Oder sein Immobiliengeschäft in London, wo er baufällige Herrenhäuser an guter Lage erwirbt, sie sorgfältig renovieren lässt und wieder verkauft. Oder eben das Château Faugères: Denz liess sich vom Tessiner Architekten Mario Botta ein neues Kellereigebäude bauen. Die Weinwelt spricht seither bewundernd von der «Kathedrale des Weins». Gleichzeitig setzte der Unternehmer alle Hebel in Gang, um sein Château auf die Qualitätsstufe eines Grand Cru Classé zu bringen. Diesen Meilenstein erreichte er 2012. So machte Silvio Denz aus dem unscheinbaren Château Faugères eine moderne Ikone des Bordeaux.
Auszeichnungen
James Suckling: 95/100, Robert Parker: 92/100, Falstaff: 94/100 Punkte