«Als ich nach Italien kam, erkannte ich sofort, dass dies ein ganz besonderer Ort ist.» – Hideyuki Miyakawa
Wie ein Japaner in Italien sein Glück fand
Die Lebensgeschichte von Hideyuki Miyakawa gleicht einem Spielfilm. Wir beginnen das Kopfkino in der japanischen Stadt Maebashi im Jahr 1960. Zwei junge Studenten machen sich auf, um mit ihren Motorrädern die Welt zu entdecken. Sie fahren ein halbes Jahr lang durch Indien, Pakistan und Persien bis nach Europa. Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Spiele treffen sie in Rom ein, aber nun wird das Geld knapp – was die beiden Entdecker veranlasst, einen längeren Stopp einzulegen. Der 22-jährige Hideyuki beginnt als Reporter für ein japanisches Automagazin zu arbeiten. Als ich nach Italien kam, erkannte ich sofort, dass dies ein ganz besonderer Ort ist. «Überall sah ich Kultur, Kunst und Stil», sagt er rückblickend. Vor allem die schlichte Eleganz des italienischen Designs fasziniert ihn. Im Herbst reist er nach Turin an den Salone dell’Automobile, um den Autofans in seiner Heimat von den neusten Trends zu berichten. Der aufgeweckte junge Japaner fällt sofort auf. Ehe er sich’s versieht, arbeitet er an legendären Entwürfen für Ferrari und Fiat. Das Ziel seiner Träume war damit allerdings noch nicht erreicht: «Ich wollte diese Art von Auto auch in meiner Heimat umherfahren sehen», sagt Hideyuki, «den japanischen Autos fehlte es damals an Ausdruckskraft». So macht er sich daran, den italienischen Stil ins Land der aufgehenden Sonne zu bringen. Mit Erfolg, denn keine zehn Jahre später setzen alle japanischen Autohersteller auf italienische Karosserien. Heute lebt der Japaner auf seinem Weingut Bulichella in der Toskana. Er ist immer noch begeistert von der Idee, das Beste und Schönste aus Italien in die Welt zu tragen. Heute sind es nicht mehr schnittige Autos, sondern elegante, authentische Weine. Aber auch die haben ordentlich PS.