«In grapes we trust.» – Arturo und Kike de Miguel Blanco
Die verrückte Erfolgsgeschichte von Artuke
Wer nicht zufällig ein «Marqués» ist oder wenigstens ein «Castillo» sein Eigen nennen kann, für den ist der Weg an die Spitze der Rioja recht steinig. Aber sich deswegen die Lust am Weinmachen verderben lassen? Niemals! Die zwei Brüder Arturo und Kike de Miguel Blanco halten nicht viel von grossen Namen und Vorschriften. Sie machen ihr Ding lieber nach eigenen Regeln. Dass sie ihre Weine deshalb nicht als «Crianza» oder «Reserva» verkaufen dürfen, ist ihnen schnuppe. Arturo und Kike sind alles andere als «normale» Winzer. Doch der Name «Finca de los Locos» – also «Gut der Verrückten» – bezieht sich in erster Linie auf die Geschichte ihres besten Rebbergs: Der Grossvater von Arturo und Kike kaufte 1950 ein karges Grundstück oberhalb ihres Dorfes Baños de Ebro um einen Weinberg zu pflanzen. Die Leute konnten nicht verstehen, wieso dieser «Verrückte» sein ganzes Geld in so ein steiniges Stück Land steckte. Alle Winzer rissen sich damals um die fruchtbaren Länder unterhalb des Dorfes an den Ufern des Ebro-Flusses. Mit der Zeit hat sich der steinige Flecken Erde allerdings als aussergewöhnlich gutes Terroir herausgestellt, das dank dem hohen Kalkgehalt sehr aromatische Weine hervorbringt. Ihr Tempranillo «Finca de los Locos» bezeugt das auf eindrückliche Weise: Dieser Wein ist so intensiv – das ist echt verrückt! Der gute Tropfen wurde unter Kennern zum Insider-Tipp und landete schliesslich in den Händen des Weinkritikers Tim Atkin – der wählte Arturo 2017 zum «Young Winemaker of the Year». James Suckling und Robert Parker folgten seinem Beispiel und schwärmten vom Wein aus dem steinigsten Garten von Baños de Ebro. In gewissem Sinne war Artukes Weg an die Spitze der Rioja tatsächlich sehr steinig – und das ist definitiv gut so.