Der Weg ins Castello dei Rampolla führt über eine ziemlich ausgewaschene Schotterstrasse; sie ist für rassige Autobahnflitzer nicht passierbar und der Fussgänger hat unter der dort meist sengenden Sonne einige Strapazen auf sich zu nehmen. Einmal im Castello angekommen, trotz fehlenden Wegweisern kann es sein, dass niemand die Tür öffnet, da Maurizia entweder ihrer Arbeit in den Reben nachgeht, was bei schönem Wetter fast immer der Fall ist - die Arbeit im Keller spart sie sich für die rauen Tage auf. Oder dann weilt sie unerreichbar, mit ihren zahlreichen Pflegekindern im Bauernhaus, das sie als Kinderheim eingerichtet hat. Maurizia ist mit ihrem Bruder Luca seit 1994 verantwortlich für das Weingut verantwortlich. Von 1994 bis 1998 haben sie den Rebbau Schritt für Schritt auf biodynamische Methoden umgestellt - mit Erfolg, wie man sieht. Gelassen stellt sie fest, dass damit keine "grandissima intenzione" verbunden ist, dass Biodynamik eigentlich nichts Neues und deshalb auch nichts Aufsehen Erregendes ist: "Es ist die Weisheit der Leute, die schon immer mit und auf dem Land lebten."