Wenn aus Schwesternliebe Wein wird

Sandstrände, sanfte Hügel und majestätische Berge: Die Abruzzen sind bekannt für ihre beeindruckende Natur. Die alten Dörfer scheinen sich wohlwollend an die Landschaft anzuschmiegen. In diesen ländlichen Gegenden wird viel Wert gelegt auf handwerkliche Tätigkeiten wie die Herstellung von Käse, Wurst und Wein. Für das Zubereiten von Mahlzeiten nimmt man sich gerne viel Zeit. Die Menschen schätzen mehrheitlich eine entschleunigte Lebensweise, bei der Gastfreundschaft, Gemeinschaft und der Genuss der Natur im Vordergrund stehen. In der Weinregion Abruzzen sucht man allerdings vergebens nach exklusiven Spitzenweinen. Stattdessen findet man tadellose Qualität zu einem erschwinglichen Preis, gekeltert im Geiste des ehrlichen, traditionellen Handwerks. Inmitten der malerischen Hügel von Bolognano liegt die Cantina Zaccagnini. Für viele Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber ist ihr als «Chnebeliwy» oder «Hölzliwy» bekannter Montepulciano d’Abruzzo längst Kult. Ein mit Bast um den Flaschenhals gebundenes Stück Rebe – auf Italienisch «tralcetto» – wurde zum Markenzeichen des Weinguts. «Der Tralcetto erinnert uns jeden Tag daran, wer wir sind», sagt der Winzer Marcello Zaccagnini. Er erinnert an die Verbundenheit zwischen Wein und Land und erzählt von den uralten, lokalen Traditionen. Ein Wein mit rustikalem Charme und höchstem Wohlfühlfaktor.

Der Primitivo di Manduria von Pliniana ist ein Siegertyp. Er hat sowohl bei Mundus Vini als auch bei der Berliner Wine Trophy die Goldmedaille geholt. Auch uns hat er qualitativ absolut überzeugt. Das ist auf jeden Fall ein Wein, den man seinen Gästen auftischen kann.

Apropos: Wir haben noch ein paar «Häsch gwüsst?!»-Facts zum Primitivo, die in einer geselligen Runde wunderbar zum Wein serviert werden können. Fangen wir mit dem Namen an: Der hat selbstverständlich nichts mit primitiv zu tun, sondern leitet sich vom lateinischen Wort für «frühe Reife» ab. Auch wenn man nach einer feucht-fröhlichen Runde vielleicht auch schon auf andere Zusammenhänge gekommen ist... Wenn man Leute nach der Herkunft der Rebsorte fragen würde, käme ziemlich sicher Italien als Antwort. Dabei stammt sie aus Kroatien. Noch etwas Überraschendes: Die vermutlich beste kulinarische Empfehlung zu Primitivo ist dunkle Schokolade. Wie auch immer, im Schoggi-Land Schweiz sind wir definitiv verrückt nach der Sorte. Schätzungen zufolge trinken wir pro Jahr über eine Million Liter davon. Damit könnte ein durchschnittliches Badi-Schwimmbecken gefüllt werden! Aber das wäre ja schade... Zum Schluss noch ein Witz. Fragt ein Kunde: «Ist dieser Primitivo ein leichter Wein?» Der Winzer: «Natürlich! So leicht, dass Sie ihn erst bemerken, wenn Sie vom Stuhl kippen!» Du möchtest mehr unterhaltsames, aber auch nützliches Wissen sammeln? Dann mache unbedingt bei unserem Wettbewerb mit und gewinne einen ganz besonderen Weinkurs!

Das Schwesternduo Yolanda und Carolina García Viadero sorgt in der Ribera del Duero für Aufsehen: Yolanda (links im Bild) ist Agraringenieurin und Önologin, Carolina ist Kunsthistorikerin und Managerin. Die eine ist ruhig, analytisch und detailverliebt. Die andere ist charismatisch, extrovertiert und dynamisch.

So ergänzen sich die zwei perfekt. Die beiden Schwestern gründeten ihr Weingut Bodegas Valduero in jungen Jahren zusammen mit ihrem Vater. Das war anfangs der 1980er Jahre, genau in der Zeit, als der grosse Boom in der DO Ribera del Duero einsetzte. Wenn man von der Geschichte der Appellation spricht, ist es richtig und wichtig, Valduero im gleichen Atemzug mit den grossen Namen wie Vega Sicilia und Pingus zu nennen. Denn Bodegas Valduero prägte die Entwicklung der Region entscheidend durch ihre hochwertigen, langlebigen Weine. Yolanda war zudem viele Jahre Vorsitzende des Kontrollrats der DO und hat mit ihren Wertvorstellungen dazu beigetragen, dass die vormals unbekannte Weinregion zu einer der renommiertesten der Welt wurde.

Die Leitwerte der Schwestern sind Nachhaltigkeit und Spitzenqualität. Die beiden Prinzipien gehen bei ihnen Hand in Hand. «Wenn du dein Land gut behandelst, dann gibt es dir Gold zurück», sagt Carolina. Deshalb verzichten sie auf chemische Dünger, Bewässerung und Pestizide. Aber die Schwestern gehen noch einen entscheidenden Schritt weiter: «Wir verlangen dem Land nicht mehr ab, als es uns von Natur aus geben kann.» Während das Gesetz der DO Ribera del Duero Erträge bis zu 7000 Kilogramm Trauben pro Hektar erlaubt, erntet Valduero maximal 4000 Kilogramm pro Hektar, bei einigen Weinbergen sogar nur gerade 1000 Kilogramm pro Hektar. Der Name ihres Premiumweins «una cepa» unterstreicht diese radikale Ertragsminimierung: Übersetzt heisst das «ein Rebstock», denn aus diesem Weinberg entstehen so viele Flaschen Wein, wie es Rebstöcke hat. «Das ist ein dreimal geringerer Ertrag als üblich, aber dafür ist die Qualität der Trauben auch dreimal höher», erklärt Yolanda. Weniger ist nicht nur mehr, sondern auch nachhaltig im wahrsten Sinne des Wortes: Es schont die Umwelt und erzeugt Weine, welche lange in Erinnerung bleiben.

Carolina García Viadero sieht ihre Schwester Yolanda nicht als Önologin, sondern als Künstlerin: «Sie ist eine Frau, die fähig ist, ein Kunstwerk zu schaffen, und die andererseits imstande ist, strategisch zu denken und zu handeln.» Oberstes Ziel sei immer hervorragende Qualität: «Der Unterschied zwischen einem guten und einem exzellenten Wein liegt in der Philosophie eines Weinguts», erklärt die Kunsthistorikerin, die im Weingut fürs Marketing und die Kommunikation zuständig ist. Bei Bodegas Valduero setzen sie auf Handarbeit und menschliches Genie – und in diesem Sinn verstehen sie ihre Weine als Kunstwerke. Perfekte Arbeit reicht hier nicht aus, es braucht zusätzlich Leidenschaft, Vorstellungskraft und Kreativität. Wie gross diese Tugenden auf dem Weingut der zwei Schwestern aus Burgos geschrieben werden, zeigt ihr exklusiver Weinclub Membresía la Tenada, zu dem beispielsweise der Bestsellerautor Ken Follett, die Musiklegende Mark Knopfler, die Schauspielerin Glenn Close oder das Fussballtalent Cristiano Ronaldo gehören. Neben vielen weiteren Menschen aus aller Welt, die Herausragendes geleistet haben. Es ist bezeichnend, wie es zu diesem Club und so viel Prominenz gekommen ist: Die kecke Carolina schnappte sich das Telefon und rief einfach den Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa an. Er war begeistert von der Philosophie des Weinguts und ihm gefiel die Idee, einen Schlüssel zum Weinkeller und ein exklusiv für ihn kreiertes Fass Wein zu bekommen. So wurde er ihr erstes berühmtes Mitglied. Doch man muss nicht unbedingt Mitglied werden, um in den Genuss dieser feinen Weine zu kommen! Das Flaggschiff von Bodegas Valduero, der Reserva 2 Maderas, gibt’s jetzt bei uns zum Kennenlernpreis. Einer der elegantesten Weine aus der Ribera del Duero, der noch bis zu 10 Jahre reifen kann – aber nicht muss. Ein Kunstwerk, das nicht an die Wand, sondern ins Glas gehört!

Fotos: Gian Marco Castelberg